Normalerweise halte ich mich mit dieser Geschichte immer zurück, aber heute erzähle ich sie euch – seit diesem Erlebnis habe ich einen komplett anderen Blick auf die Gruppenbilder. Es müsste 2015 oder 2016 gewesen sein, als ich eine wundervolle Hochzeit begleiten durfte. An diesem Tag war es recht warm und die Braut hatte absolut keine Lust auf die Gruppenfotos und wollte sie ausfallen lassen. Obwohl ich Gruppenfotos noch nie gefeiert habe, habe ich sie trotzdem dazu überredet, den ursprünglichen Plan durchzuziehen und die Konstellationen, die wir uns vorher überlegt hatten, durchzugehen. Der restliche Tag und Abend war sehr entspannt, alle waren fröhlich und als ich abends gegen 22:00 Uhr die Hochzeit verließ, war ich total beseelt von dem tollen Tag und setzte mich an den PC, um die Bilder zu sichern. Dann kam circa eine Stunde später ein Anruf, den ich leider verpasste und daraufhin dann eine Whats-App-Nachricht, in der eine gute Freundin der Braut mir mitteilte, dass der Opa des Bräutigams kurz nachdem ich gegangen bin, noch auf der Hochzeit einen Herzinfarkt hatte und leider noch vor Ort verstorben ist. Sofort sah ich sämtliche Bilder durch und fand neben den Gruppenbildern tatsächlich relativ wenige Bilder des Großvaters. Da man einfach nicht garantieren kann, dass man jeden Gast mehrmals oder mindestens ein Mal ablichtet, hatten diese nervigen und anstrengenden Gruppenbilder plötzlich einen enormen Wert erlangt! Zum einen war mein Brautpaar so unfassbar dankbar, dass ich sie zu den Gruppenbildern überredet habe und zum anderen waren sie sehr glücklich, noch ein letztes Foto mit ihrem Großvater gemacht zu haben. Und genau deshalb lege ich jedem ans Herz, diese Bilder mit einzuplanen. Es könnte das letzte gemeinsame Foto sein – so hart wie es auch klingen mag.