Wen muss man zur Hochzeit einladen?
Eine Frage, die ihre euch nur selbst beantworten könnt.
Ich habe schon so oft in Hochzeitsgruppen auf Facebook Beiträge gelesen, in denen es immer um eine und dieselbe Frage ging: Wen müssen wir zur Hochzeit einladen? Darf ich Tante Erna ausladen? Muss ich meinen Vater einladen, der sich die letzten 10 Jahre nicht bei mir gemeldet hat? Ich glaube, dass es in jeder Familie Menschen gibt, die unangenehm sind, mit denen man kaum was zu tun hat oder mit denen man sich verkracht hat. Nicht ohne Grund heißt es ja „Familie kann man sich nicht aussuchen“. Prinzipiell wisst ihr eigentlich, wen ihr gerne dabei hättet und wen nicht. Das klingt einfacher, als es ist, denn man möchte auch niemandem vor den Kopf stoßen oder jemanden verletzen. Spätestens, wenn die Mutter sagt: „Wie bitte? Du möchtest Onkel Hugo nicht einladen? Mit dem treffen PAPA und ICH uns doch regelmäßig“ gerät man in einen Konflikt und nicht selten entstehen bei diesen völlig normalen Meinungsverschiedenheiten dadurch auch Streits. Denn: oftmals mischen sich zu viele Personen in die Hochzeitsplanung mit ein. Aus diesem Grund möchte ich euch zunächste diesen tollen Satz ans Herz legen, auf den ich vor einigen Jahren mal gestoßen bin und der mir so einige Entscheidungen im Leben abgenommen hat:
Ich finde diesen Satz, der mittlerweile zu meinem Lebensmotto geworden ist, einfach nur klasse und beantwortet alle Unsicherheiten hinsichtlich der einzuladenden Gäste:
1. Soll ich meine Kindheitsfreundin einladen, die ich jahrelang nicht gesehen habe, seitdem sie auf Mallorca lebt, die aber immer in meinem Herzen ist? – Ganz klares Ja! – Eine Hochzeit vereint
2. Soll ich die Großtante einladen, mit der meine Eltern noch in Kontakt stehen, die ich aber seit dem Grundschulalter nicht mehr gesehen oder gesprochen habe? Nur, weil meine Eltern sie gerne dabei hätten? Ganz klares Nein! – Es ist euer Tag und keine Familien-Reunion.
3. Sollte ich Leute zu meiner Hochzeit einladen, die mich auch auf ihre Hochzeit eingeladen haben? Wenn die Räumlichkeiten und euer Budget es zulassen, auf jeden Fall! Wenn ihr nichts mehr miteinander zu tun habt, ist es auch völlig okay, sie nicht einzuladen.
4. Muss ich meinen Vater einladen, der sich jahrelang nicht um mich gekümmert und mich damit sehr verletzt hat und deine Mutter aber der Meinung ist, das gehöre -trotz allem- zum guten Ton? – Auf keinen Fall! Du sollst den Tag mit Menschen verbrinden, denen du wichtig bist und die dir wichtig sind.
5. Kann ich engere Verwandte (Tanten, Cousins etc.) nicht einladen, weil es unser Budget überschreitet bzw. wir im kleinsten Kreis feiern möchten? – Wenn es Menschen sind, die euch total wichtig sind, würdet ihr das nicht in Erwägung ziehen, oder? Denkt immer daran: könntet ihr generell auf sie verzichten oder habt ihr sie total gern? Dann findet sich immer eine Lösung (siehe Tipps).
3 Möglichkeiten, um eure Gästeliste zu schmälern, ohne einen Streit vom Zaun zu brechen
1. Destination-/Elopement-Wedding
„Elopement“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Durchbrennen“. Gerade, wenn ihr im engsten Kreis heiraten möchtet, kommt diese Möglichkeit in Betracht. Ob in den Bergen, am Strand oder vor der Skyline von NY – bei dieser Variante kalkuliert ihr die Unterkunft und Anreise der wichtigsten Menschen in euer Budget mit ein. Entweder, ihr belasst es dann dabei oder ihr verschickt weitere EInladungen: wem ihr es wert seid, der wird sicherlich nichts gegen einen Kurzurlaub einzuwenden haben. Allerdings solltet ihr berücksichtigen, dass nicht alle Menschen gleich viel Budget für solche Trips zu Verfügung haben. Ihr dürft also andersherum auch nicht sauer sein, wenn jemand nicht mit euch feiern will oder kann. Ebenso müsst ihr bedenken, dass ältere Menschen wie Großeltern vielleicht nicht mehr fit genug für eine längere Auto- oder Flugreise sind.
2. Grillabend
Wenn ihr gerne klein feiern möchtet und die Location oder euer Portemonnaie keine Riesenhochzeit hergibt, könntet ihr die Hochzeit im kleinsten Kreis feiern und einige Tage später eine lockere Gartenparty schmeißen. Hier sind die Ansprüche nicht allzu hoch: Bratwurst im Brötchen, leckere Salate (hierfür findet ihr bestimmt Freiwillige) und Bier statt edle Weine runden den Tag ab, alle sind happy und niemand kann beleidigt sein.
3. Verschiedene Einladungen
Wenn ihr keine Extraparty schmeißen wollt, könntet ihr die etwas entfernteren Freunde und Verwandten erst zur Party abends in eure Location einladen. Das ist gar nicht mal so selten, dass Paare diese Möglichkeit nutzen, um niemanden von den „Kegelbrüdern“ vor den Kopf zu stoßen und dabei auch noch etwas Geld zu sparen. Manche Locations lassen sich darauf ein, dass ihr für die engeren Verwandten ein gemütliches Abendessen genießt und für die Gäste, die später dazuschlagen, ein kleines Snackbuffet mit kalten Speisen aufgestellt wird, damit niemand hungern muss. Das sollte natürlich in der Einladung erwähnt werden, damit jeder weiß, dass es kein ausgiebiges Abendessen gibt.